Ausstellung „Das Geschlecht, das aus dem Hellen ins Dunkle strebt“

Detail eines Steinreliefs mit der Darstellung des Prometheus
Josef Wackerle, Prometheus (Detail), 1954; Erlangen, Himbeerpalast, Westseite an der Sieboldstraße

KUNST UND KUNSTGESCHICHTE IN ERLANGEN 1918 BIS 1965

Eine Ausstellung des Instituts für Kunstgeschichte der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg in Kooperation mit der Universitätsbibliothek Erlangen-Nürnberg, dem Universitätsarchiv und dem Stadtarchiv Erlangen

24. Oktober bis 23. November 2025

Leitung:
Christina Strunck und Wolfgang Brauneis

Veranstaltungsort:
Universitätsbibliothek Erlangen-Nürnberg | Schuhstraße 1a, 91052 Erlangen
Öffnungszeiten:
Mo – Fr: 10–16 Uhr | Sa & So: 11–18 Uhr
Lange Nacht der Wissenschaften (25.10.): 17–24 Uhr


Die Jahre zwischen 1918 und 1965 waren von tiefen politischen und kulturellen Umbrüchen durchzogen. Wie reagierte die Erlanger Kunstszene darauf? Und wie trug sie aktiv zu diesen Veränderungen bei?

Nach dem Ende des Ersten Weltkriegs werden in der Orangerie regelmäßig Werke der Avantgarde ausgestellt. Friedrich Haack, der erste Inhaber der Erlanger Professur für Kunstgeschichte, baut eine beachtliche moderne Sammlung auf.

Zugleich sind nationalistische Tendenzen in Erlangen stark ausgeprägt. Sie manifestieren sich anlässlich des Dürerjubiläums 1928 ebenso wie in der Arbeit des Kunstvereins. Im Sommer 1933 diffamiert der Kunstverein Maler wie Chagall, Delaunay oder Grosz durch ihre Präsentation in einer „Schreckenskammer“.

1934 übernimmt der überzeugte Nationalsozialist Alfred Stange die Leitung des Erlanger Instituts für Kunstgeschichte. Es soll ein Zentrum „völkischer“ Kunstgeschichtsschreibung werden. Einige Spitzenstücke der damals verbannten modernen Sammlung werden heute erstmals wieder der Öffentlichkeit gezeigt.

Die Ausstellung konzentriert sich auf die Karrieren von Künstlern und Kunsthistorikern während und nach der NS-Zeit – bis hin zu der großen Retrospektive, mit der 1965
der im Nationalsozialismus erfolgreiche Bildhauer Walter Bischoff in Erlangen geehrt wird.

Dass Karrieren nach 1945 bruchlos fortgeführt werden können, belegen die Biographien der Kunsthistoriker Rudolf Kömstedt und Karl Oettinger ebenso wie Hermann Kaspar und Josef Wackerle. Die beiden während der NS-Zeit renommierten Künstler erhalten in den Fünfzigerjahren Aufträge für die neue Siemens-Zentrale. Der Titel der Ausstellung bezieht sich auf Wackerles Prometheus, der bis heute den Himbeerpalast schmückt.


Eröffnung am 24. Oktober um 17 Uhr

Es sprechen Konstanze Söllner, Christina Strunck & Wolfgang Brauneis.
Wir freuen uns auf Ihren Besuch – Anmeldung nicht erforderlich.